
Olli Banjo war nicht da - Ersatz: MC Pitza (Beatz aus der Bude)
Eventbericht von Alles Real:
Irgendwann um Mitternacht herum wurde es plötzlich dunkel im "Circus Maximus" in Koblenz. Zeit für die Protagonisten des Abends: Pete und Junker, die zur gemeinsamen Release-Party ihrer beiden Solo-Scheiben "comPETEtion & therapie" und "the unknown stuntman" eingeladen hatten. Da man ein solches Ereignis bekanntlich mit guten Freunden feiert, waren an diesem Abend auch die Shining-Mitglieder Rauschzustand, Context und DJ C.L. audio von den Fader Fetischisten mit von der Partie. Nachdem die beiden Limburger von der DGS-Crew in der Vergangenheit mit ihrem "alten" Programm genügend Shows zwischen Wetzlar und Koblenz bestritten hatten, präsentierten sie endlich neues Material. Auch wenn beim Auftritt noch nicht alles hundertprozentig funktionierte, hatten die beiden ein abwechslungsreiches, repräsentatives Programm zusammengestellt, das mit Battle-Tracks, Party-Stücken und einigen nachdenklichen Momenten einen guten Überblick über den neuen Output gab. Zwischen den einzelnen Liedern blieb immer noch ein wenig Zeit für einige erklärende Worte, um die Anhänger auf das jeweils folgende vorzubereiten. Den beiden Rauschzuständlern Michael Knight und DJ Jay war es vorbehalten, den Abend im "Circus Maximus" zu eröffnen. Michael Knight überzeugte dabei vor allen Dingen mit zahlreichen durchdachten Texten, die neben einigen Party-Stücken in der Mehrzahl waren. Die Context-Jungs aus Wetzlar zündeten dann die nächste Party-Bombe mit einer energiegeladenen Show, einem etwas anders ablaufenden Deine-Seite-meine-Seite-Spiel und der letzten Performce ihrer Hymne "Lahn-Dill-Kings". Er stand zwar nicht auf dem Flyer, gehört aber eigentlich zu jedem Shining-Event einfach dazu: Die Rede ist von Scid da Beat, der die leider nicht allzu große Menge wieder einmal mit seinen kreativen Beatbox-Einlagen sofort begeisterte und dann die Beat-Basis für die Freestyle-Session von MC Mon und Metaphor legte. Alles in allem war die die Release-Party ein gelungener Abend, zu dem außer den bereits Genannten auch noch BensenOne und Evil Effendi ihre Feature-Parts beisteuerten.
(by Christian) von...
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"Wir machen den etwas anderen deutschen HipHop. Wir passen nicht in das deutsche Format", betonte die Microphone Mafia gleich zu Beginn ihres Auftritts beim "Biohaus Jam" im "Franzis" in Wetzlar. Kein Wunder, schließlich unterscheidet sich das Trio aus Köln-Flittard deutlich von anderen deutschen Gruppen. Das liegt vor allen Dingen daran, dass Rossi und Asia immer wieder in ihren Muttersprachen Italienisch und Türkisch rappen und ihre Stücke an unterschiedlichen Stellen mit Klängen aus der Heimat ihrer Eltern versehen. Darüber hinaus haben die selbsternannten "Schwarzköpfe" im Laufe ihrer Karriere so einiges erlebt. Nachdem die Microphone Mafia Anfang/Mitte der 90er Jahre als Vorzeige-Multi-Kultis vor den Anti-Rassismus-Karren gespannt wurde, stand sie jedoch schnell wieder ohne den Sony-Deal da. Der Überschuss an Anti-Rassismus-Kampagnen in den Medien wurde ihr zum Verhängnis. Doch die Kölner blieben über die Jahren hinweg ihrem Stil treu und meldeten sich im Frühjahr dieses Jahres mit dem dritten Album "Infernalia" und dem eigenen Label "Al dente recordz" zurück. Auf der Bühne des "Franzis" bewiesen die Jungs, dass ihr etwas anderer deutscher HipHop live jedenfall sehr gut funktioniert. Das lag vor allem an den härteren Stücken ihres neuen Albums wie "Heiß wie die Hölle" (im übrigen auch die neue Single), "Hardcore" oder "Va fan culo". Im Gepäck hatte die Microphone Mafia auch MC Sharkey und Crazy MC, mit denen sie gemeinsam das Stück "Das 11. Gebot" spielten. Auf besonderen Wunsch packten die Kölner auch das Stück "Zeichen an der Wand" aus, das allen Writer Respekt zollt. Darüber hinaus überzeugten die Mafiosi mit einer energiegeladenen Show. Es war vor allen Dingen Rossi, der wie ein Derwisch über die Bühne fegte und das Publikum zum Mitmachen animierte. Kurz vor Beginn des "Biohaus Jams" fiel das Lospech auf Contxt, die somit den Abend eröffnen mussten. Bei ihrem Heimspiel zeigte sich aber schnell, dass die "Lahn-Dill-Kingz" bereits eine feste Fangemeinde haben, so dass es ihnen nicht schwer fiel, die Jungs und Mädels vor der Bühne schon nach wenigen Minuten zum Schwitzen zu bringen. Nach der Microphone Mafia war es dann Zeit für Junker & Pete aus Limburg, die den gelungenen Abend perfekt abrundeten und mit einer ausgefallenen Version von "2 gegen alle" beendeten. Zwischen den einzelnen Auftritten lieferten Scid da Beat und MC Sharkey zahlreiche wirklich hörenswerte Beatbox-Einlagen ab, für die sie sich anschließend ihren verdienten Applaus abholen konnten. Nach dem offiziellen Programm gab es dann noch eine Freestyle-Session.
(by Christian) von...
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Eventbericht von Alles Real:
Mit einer Jam im Juz Andernach feierte jetzt das HipHop-Netzwerk "Shining" seine Gründung. "Shining e.p.a." hat es sich zum Ziel gesetzt, Aktivisten aller HipHop-Elemente zwischen Koblenz, Limburg, Gießen, Wetzlar oder Herborn zu bündeln und so die lokale Szene zu organisieren und zu präsentieren. Gemeinsam möchten die Rapper, DJs, B-Boys, Writer und sonstige Aktivisten Jams oder Workshops organisieren, Tonträger präsentieren und über die zentrale Internetseite www.shining-hiphop.de den Austausch zwischen allen Menschen, denen diese Kultur am Herzen liegt, fördern. Dieses Anliegen untermauerten die Shining-Mitglieder mit dieser Jam in Andernach, zu der Künstler aller Elemente eingeladen waren. Zentrales Event dieses Tages war ein Konzert am Abend, bei dem Flavour, Wasekz (beide Koblenz), Grobmotorik (Herborn), die Fader Fetischisten (Herborn), Contxt (Wetzlar), Rauschzustand (Bad Marienberg), Junker & Pete (Limburg) sowie MC Spontan (Stammtisch) auftraten. Leider hatte im Vorfeld dieses Tages wohl niemand dem Wettergott ausgerichtet, dass neben Graffiti-Action auch noch gepflegtes Basketball-Zocken und Barbecue auf dem Programm standen. Hier machte der Regen den Veranstaltern einen dicken Strich durch die Rechnung, so dass es die Writer vorzogen, nach Koblenz zur dortigen Hall of Fame zu fahren. Auch sonst mussten die Organisatoren leider mit einigen Unwägbarkeiten kämpfen. So hätte es der äußerst mürrische Tontechniker wohl lieber gesehen, wenn an diesem Abend eine langhaarige AC/DC-Coverband statt dieser dubiosen, Baggypants tragenden HipHopper aufgetreten wäre. Da er mitten in den Vorbereitungen das Handtuch warf und für mehrere Stunden von der Bildfläche verschwunden war, hatten alle Künstler ein wenig mit dem Sound zu kämpfen. Leider kamen auch nicht so viele Leute, wie es dieser Jam verdient gehabt hätte. Scid da Beat, der mit einigen gelungenen Beatbox-Einlagen begeisterte, nahm es mit Humor: "Leute, ihr seht, dass wir heute hier volles Haus haben. Also macht mal ein wenig Platz, damit alle reinpassen." Trotz dieser widrigen Umstände geben alle Rapper und DJs ihr Bestes, weshalb an dieser Stelle kein Act besonders hervorgehoben werden soll. Dieser Abend zeigte, dass zwischen Koblenz und Wetzlar einige hungrige Leute am Start sind, die hinter dem stehen, was sie machen. Und diejenigen, die vor der Bühne feierten, hatten auch ihren Spaß. So zog dann schließlich MC Spontan, der mitsamt Schalke-Fanschal und seinem Gelsenmob angerückt war, das Fazit des Abends: "Schade, dass ihr nur so wenige seid. Aber ihr könnt denjenigen sagen, die heute nicht hier waren, dass sie etwas verpasst haben."
(by Christian) von...
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